Kochen, Knobeln, Klimpern – Aktionsnachmittage wecken Kreativität und Tatendrang

„Das habe ich für alle Lehrer gemalt, weil es mir so gut gefallen hat“ – mit einem liebevoll gestalteten, selbstgemalten Bild bedankte sich eine Grundschülerin für die tollen Erlebnisse, die sie am Montag gemacht hatte, bevor sie sich am Dienstag wieder begeistert in die nächsten Aktionen stürzte.

Es muss doch einen Weg aus dem Klassenraum geben? Der Escape-Room förderte Knobelkunst und Kooperation. (Foto: J. Hülshorst)

Vorbeifahrende Autofahrer gingen vom Gas und wunderten sich über die vielen Menschen, die am Nachmittag des 12. und 13. September zum Johannes-Sturmius-Gymnasium strömten – 140 verschiedene Kinder besuchten die diesjährigen Aktionsnachmittage.

Die Schüler:innen der Einführungsphase begrüßten und begleiteten die neugierigen Gäste und deren Eltern. Während den Eltern und Erziehungsberechtigten durch die Schulleitung das Leben und Lernen am JSG nähergebracht und bei einer Tasse Kaffee vertieft wurde, konnten die Dritt- und Viertklässler in ganz unterschiedlichen Projekten aktiv werden.

Als Pilot erkundeten die Kinder die Welt in 40 Min. in geographischer Weise mit dem iPad und aus dem Escape-Room der Mathematik gelang die Befreiung nur durch das gemeinsame Lösen „knobeliger“ Mathe-Aufgaben. Dabei kamen auch wieder die iPads und zudem die großen interaktiven Tafeln zum Einsatz.

Im doppelten Sinne „spannend“ ging es in der Physik zu, während im Chemieraum mit Farben und Düften experimentiert worden war: hier wurde eigene Seife hergestellt. Von der blauen sternförmigen Apfelduft-Seife über die grüne, blumenförmige Himbeerseife bis zur roten Seife in Form einer Star-Wars-Figur mit Rosenduft – alles war möglich und die Kinder experimentierten mit allen Farben und Formen.

Nicht nur das Knobeln im Escape-Room war spannend.
Auch in der Physik wurde “Spannung” geboten. (Foto: A. Strätz)
Aber auch ruhige Angebote wurde gerne angenommen: Mandala-Malen. (Foto: J. Hülshorst)
Seifenproduktion in der Chemie. (Foto: J. Hülshorst)

An beiden Tagen kamen auch die Schleckermäuler auf ihre Kosten, die in der geräumigen und gut ausgestatteten Lehrküche bei der Candy Factory allerlei Naschwerk produzierten, verzierten und verzehrten oder mit einem der schmackhaftesten französischen Worte – la crêpe – in Kontakt kamen.

Im Biologieraum wurde fleißig im Laub gewühlt, mikroskopiert und voller Erstaunen entdeckt, welche Vielfalt an kleinen und kleinsten Lebewesen sich in Erde und Laub verstecken. Die Liebe zum Gärtnern konnte man in der Schulgarten-AG entdecken.

Ziemlich bunt ging es in zwei weiteren Projekten zu: Im Kunstraum kamen Masking-Marker zur Gestaltung von individuellen Lesezeichen zum Einsatz, während im Zendala-Projekt Mandalas mit Mustern geduldig gefärbt wurden. Dass man in der Schule was fürs Leben lernen kann, bewies das praxisnahe Angebot: „Wünsche erfüllen durch Taschengeldmanagement“. Der auch ohne Taschengeld bezahlbare Traum all derer, die sich wünschen, einmal einen Zug selbst zu steuern, wurde in den Räumen der Modelleisenbahn-AG wahr. Hier ist die „Flitsch“, die Oleftalbahn, im Maßstab 1:87 nachgebaut, auf der man viele Gebäude der Strecke „Hellenthal – Kall“ als Miniaturausgabe wiedererkennen kann. Besonders markant ist hierbei selbstverständlich das Gebäude des Johannes-Sturmius-Gymnasiums. Die Züge wurden von den Gästen und Schüler:innen der AG mit dem iPad gesteuert und, um Kollisionen zu verhindern, hielten die Zugführer:innen über die drei Räume hinweg Funkkontakt.

Musizieren im Keyboardstudio. (Foto: J. Hülshorst)
Navigieren der Flitsch. (Foto: J. Hülshorst)
Er(d)kunde(n). (Foto: G. von Lechberg)

Seine musikalische Seite konnte man im Keyboardstudio ausprobieren. Nach kurzer Zeit schon hörte man erste wohlklingende Melodien. In einem weiteren Angebot konnte man versuchen, verschiedenen Blasinstrumenten Töne oder auch Melodien zu entlocken.

Am frühen Abend verließen die Grundschüler:innen müde, aber mit strahlenden Augen das JSG – natürlich nicht ohne ihre selbst angefertigten Produkte und die wohlverdiente Teilnahmeurkunde. Zum Abschied hieß es am Montag „Bis morgen!“ und am Dienstag „Bis bald! Wir sehen uns am Tag der offenen Tür und am Spielenachmittag wieder!“

Aber auch für die „Großen“ wurde etwas geboten: Am Dienstag fand ebenso der MINT-Nachmittag am JSG für den Bündelungsjahrgang „Abitur 2026“  statt.

Auch die “Großen” kamen am Mint-Nachmittag auf ihre Kosten. (Foto: G. von Lechberg)

Die Schüler:innen der 10. Klassen aus Realschulen, Sekundarschulen und Hauptschulen der umliegenden Gemeinden kamen ebenfalls am Dienstag beim MINT-Nachmittag auf ihre naturwissenschaftlichen Kosten. Neben abwechslungsreichen Experimenten in Chemie (Säure-Base-Titrationen) und Biologie (Isolierung von DNA) vertieften die Teilnehmer:innen ihre Kenntnisse in Physik. Einige Räume im A-Trakt konnten nur durch bloße Mathematik verlassen werden – der Escape-Room machte seinem Namen auch hier alle Ehre. Im Anschluss an diese Mitmachaktionen informierten der Schulleiter Georg Jöbkes und die Oberstufenkoordinatorin Elisabeth Tapp über das JSG als Bündelungsgymnasium für den Abiturjahrgang 2026 und das Lernen in der gymnasialen Oberstufe.

Der Tag der offenen Tür am Samstag, 19. November 2022, ist die Fortsetzung der Aktionsnachmittage, um die Schule, die Lehrkräfte und die Atmosphäre kennenlernen zu können.

Am Tag der offenen Tür steht zunächst die aktive Teilnahme an Unterrichtsvorhaben in verschiedenen Fächern im Fokus. Vor allem aber können die Schüler:innen und Eltern sich dann bei geführten Rundgängen oder auf eigene Faust Fachräume, Klassenräume und Fachpräsentationen anschauen.

Sowohl für die Grund- als auch für die angehenden Oberstufenschüler:innen sowie deren interessierte Begleiter werden auch dann vielfältige Informationsmöglichkeiten geboten. Im Eltern-für-Eltern-Kaffee bietet sich die Gelegenheit, auch mit „erfahreneren“ Müttern und Vätern ins Gespräch zu kommen.

Ganz gleich, ob man sich im September schon vom JSG einen Eindruck verschafft hat oder nicht, die Schulgemeinschaft des Johannes-Sturmius-Gymnasiums freut sich gleichermaßen darauf, bekannte aber auch viele neue Gesichter begrüßen zu können.