Lehrkräfte des JSG drücken die digitale Schulbank

Der erste Monat in den frisch eröffneten Räumen mit den vielen technischen Möglichkeiten begeisterte alle am Schleidener Johannes-Sturmius-Gymnasium. Nach den Einführungen durch die Profis an den digitalen Tafeln machten sich die Unterrichtenden gleich ans Ausprobieren und Anwenden. Erste Möglichkeiten dazu hatten sie beim pädagogischen Tag am 18.11. 20. Zur Abwechslung drückten die Lehrerinnen und Lehrer einmal die Schulbank und erforschten verschiedene Apps und Anwendungsmöglichkeiten.

Trickfilmstudio im Klassenzimmer (Foto: H. Schumacher)

Die erste Einheit versprach schon Spaß: Mit Playmobilmännchen lernten die Lehrerinnen und Lehrer, wie man mit der App „Stop Motion“ Trickfilm-Erklärvideos drehen kann. Da kamen gleich viele Ideen, wie man diese Technik lernfördernd einsetzen kann. Biologielehrer Henning Hülsmann, der die App vorstellte, brachte ein Beispiel aus seiner Unterrichtspraxis der Oberstufe: Komplizierte Reaktionsschemata wurden von den Schülern mit ganz wenigen Mitteln filmisch erklärt. Die Schülerinnen und Schüler selbst drehten die Trickfilme im Unterricht mit den schuleigenen Tablets und machten die Erfahrung, dass man Dinge erst dann versteht, wenn man sie selbst erklären kann. Dank der leicht zu bedienenden Technik hatten alle schnell Spaß, die Playmobilfiguren zum Leben zu erwecken.

Im nächsten Workshop zum Tool „padlet“ zeigte Deutsch- und Geschichtslehrerin Judith Hülshorst die Vorteile der gemeinsamen digitalen Bearbeitung von Texten. Schnell entstand eine Art Pinnwand auf der digitalen Tafel mit Kommentarfunktion wie in sozialen Netzwerken. Der Vorteil eines padlets statt einer Wandzeitung liegt darin, dass alle Beteiligten jederzeit sehen können, welche Arbeitsergebnisse in den anderen Gruppen entstehen. Außerdem kann gleichzeitig an einer Präsentation gearbeitet werden, obwohl man nicht im gleichen Raum ist – auch ein sehr praktisches Instrument im digital gestützten Unterricht auf Distanz.

Hier drücken die Lehrerinnen und Lehrer die Schulbank: Lernen mit Kahoot. (Foto: H. Schumacher)

Beim dritten Workshop schließlich durften die Lehrer und Lehrerinnen gegeneinander spielen: Die Quiz-App kahoot! wurde ausprobiert. Wolfgang Schlag, der diese App auch viel im Lateinunterricht einsetzt, ließ alle Workshopteilnehmer erst einmal ihr Wissen zur Relativitätstheorie testen, damit sie die Quizart kennenlernen konnten. Danach ging es dann an das Entwerfen von kahoots und die Abwandlung von bereits veröffentlichten Quizzes für den eigenen Lernzusammenhang.

Sicherlich lässt sich nicht jeden Tag ein kahoot einsetzen, ein Trickfilm drehen oder ein Padlet erstellen – aber bereits in den Tagen danach probierten viele Kolleginnen und Kollegen gleich die neuen Möglichkeiten aus, sehr zur Freude ihrer Schülerinnen und Schüler.

Das Schöne an diesem von Kollegin Ursula Schlag entworfenen Tag war aber, dass man voneinander lernen und miteinander neue Lernmethoden ausprobieren konnte. Selbstständiges Lernen, sich fortbilden, das schafft die Grundlage für eine sich entwickelnde Schule. Und wenn man dabei auch als Lehrerin bzw. Lehrer so viel Spaß hat, springt die Begeisterung sicher auch auf die Schülerinnen und Schüler über!