In strahlende Gesichter schauten Stufenleiter Henning Hülsmann und Schulleiter Georg Jöbkes, als ihnen bei der Abiturfeier 2022 in der Grenzlandhalle in Hellenthal die Abiturientinnen und Abiturienten, mal alleine, mal als Paar oder Dreiergruppe – ganz nach den individuellen Wünschen – auf der Bühne entgegenkamen, um das Abiturzeugnis und die persönlichen Glückwünsche von Schulleitung, Schulgemeinschaft und Förderverein zum bestandenen Abitur in Empfang zu nehmen. Mehr als ein Viertel der Abiturientia konnte sich – wegen der Eins vor dem Komma – auch in diesem Jahr wieder über einen Buchgutschein freuen. Besonders freute sich Schulleiter Jöbkes, Elli Schmidt den obligatorischen Blumenstrauß mit großer, leuchtender Sonnenblume für die Abi-Beste des Jahrgangs zu übergeben, hatte sie das Abitur doch mit der Traumnote 1,0 und einer herausragenden Gesamtpunktzahl bestanden.
Endlich konnten die Abitur-Feierlichkeiten wieder ohne Maskenpflicht stattfinden. Nachdem um die Osterferien klar wurde, dass die große Abiturfeier mit gemeinsamem Essen möglich sein würde, hatten sich Eltern, Abiturientia und Stufenleitung zusammengeschlossen, und das große Fest vorbereitet. So freuten sich alle, dass man nach der offiziellen Feier der Schule zum Buffet schreiten und zum gemeinsam Essen übergehen konnte, bevor sich die Abiturientinnen und Abiturienten dann am späteren Abend zu Ihrer rauschenden Abi-Party in einen der Höhenorte verabschiedeten, wo noch bis in die Morgenstunden innerhalb der Stufe und mit einigen Lehrkräften das Abitur gefeiert wurde.
Ausgelassenes Feiern – danach stand allen der Sinn, war doch die Oberstufenzeit am Ende schnell vorüber, ohne dass das sonst übliche Schüler:innenleben wirklich stattgefunden hätte. Als es im August 2021 in die Q2 ging, haben manche der diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten bemerkt, dass sie sich gar nicht vorstellen können, dass das jetzt das letzte Schuljahr sein soll. Dem Gefühl nach hatte die Oberstufe für sie doch gerade erst begonnen. Es fehlten die vielfältigen Lebenseindrücke und Erfahrungen, die Jugendliche und junge Erwachsene in dieser Phase üblicherweise machen können.
Zugleich war es eben auch eine sehr anstrengende Lebensphase, in der man viel alleine für sich oder auf Distanz machen musste, wo das Lernen nicht durchgängig in den gewohnten und dem Ziel auch deutlich angemesseneren Formen stattfinden konnte. Gut, Lernplattform und Video-Plattform boten die technischen Voraussetzungen für den synchronen und asynchronen Unterricht auf Distanz. Die Abschlussjahrgänge waren auch längst nicht so lange im Lockdown, wie die andere Schüler:innen, aber das wichtige zweite Halbjahr der Einführungsphase, in dem viele Grundlagen für die Qualifikationsphase gelegt werden, war schon durch das Improvisieren gekennzeichnet.
Aber Ende gut, alles gut! Den 34 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahres 2022 gaben die Festredner in ihren Ansprachen und Grußworten zu erkennen, wie groß die Wertschätzung der Elternschaft, der Lehrerschaft aber auch von Seiten des Schulträgers für die angesichts der Pandemiesituation ganz besondere Leistung ist, die die Abiturientinnen und Abiturienten erbracht haben, um das große Ziel ihrer Schullaufbahn zu erreichen.
Nicht vergessen wurde, dass einige der Abiturientinnen und Abiturienten in dieser entscheidenden Phase der Schullaufbahn auch noch die existenziellen Folgen der Flutkatastrophe verarbeiten und bewältigen mussten, was den Familien alleine schon übermäßig viel Kraft abforderte, auch wenn der Zusammenhalt unter Mitschüler:innen hier ein wenig helfen konnte.
Im ökumenischen Gottesdienst in Sankt Anna in Hellenthal, den die Religionskurse vorbereitet hatten, und den sie mit Pfarrer Cuck und Pfarrer Joswig gemeinsam feierten, hatte der kath. Religionslehrer Carsten Schlott in seiner Ansprache das Strahlen in den Gesichtern, in einen ganz anderen, theologischen Zusammenhang eingeordnet als er auf die göttliche Begegnung Moses auf dem Berg Sinai Bezug nahm. Er hob in seiner Ansprache die Bedeutung hervor, die das Strahlen in den Augen und auf Gesichtern hat. Er machte deutlich, dass das Strahlen die Menschen um einen herum begeistert und mitreist, und die grundlegende Kraft spendet sich auf Neues einzulassen und zuversichtlich in die Welt hinauszugehen, im festen Glauben daran, dass das was geschieht, richtig und gut ist.
Diese Zuversicht wünschten auch alle Festredner den Abiturientinnen und Abiturienten. Sie sollten eben nicht zu kleine Brötchen backen, riet Schulleiter Georg Jöbkes. Aus seiner Sicht geht es darum, sich etwas Großes zuzutrauen, in die Welt hinauszugehen, und – wie Sturmius in seiner Zeit – etwas prägendes zu schaffen. Dabei müsse selbstverständlich eingeplant und angenommen werden, dass man auch einmal scheitern kann. Dann muss man eben wieder einen neuen Aufschlag machen, stellte er fest. Bürgermeister Pfennings brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass einige der Abiturientinnen und Abiturientinnen, mit dem was sie auf ihrem Bildungsweg an Kompetenzen und Expertise noch erwerben werden, auch wieder in die Eifel zurückkehren.
Beide, Schulleiter und Bürgermeister, ließen keinen Zweifel daran, dass die Abiturientinnen und Abiturienten als aktive Mitglieder der Gesellschaft gebraucht werden, als Gestalter und Macher, mit guten Ideen und neuen Konzepten, mit Verantwortungsbewusstsein und Schaffenskraft, als diejenigen, die Wandel und Veränderung gestalten.
Die langjährige Schulpflegschaftsvorsitzende Petra Meyer warf aus der Sicht von Eltern einen Blick auf die Schullaufbahn. Sie stellte deutlich heraus, dass das Abitur die Leistung der Schülerinnen und Schüler ist, dass die Eltern aber Stolz empfinden können, da ihre geduldige und mitfühlende Begleitung auf dem Weg dorthin eine wichtige und unabdingbare Stütze ist.
Mario Lenzen beglückwünschte die Abiturientinnen und Abiturienten stellvertretend für die an Corona erkrankte Vorsitzende der Sleidania, Frau Gutersohn zu ihrem Erfolg. Sie freute sich, dass ein so hoher Anteil an den Absolvent:innen sich durch ihre Leistungen einen Buchgutschein erarbeitet hätten, und brachte ihren Wunsch zum Ausdruck, dass doch möglichst viele der Sleidania die Treue halten mögen und sich für eine Mitgliedschaft entscheiden.
Die Sprecher der Stufe, die während der auch durch einen Musikbeitrag von Katharina Jöbkes am Stage-Piano bereicherten Abiturfeier schon eine Slideshow zu ihrer Oberstufenzeit gezeigt hatten, sparten in einer anekdotenreichen Rückschau auf die Schulzeit der beiden Ausgangsklassen und des Oberstufenjahrgangs auch nicht mit Verweisen auf comedy-artige Erlebnisse mit Lehrkräften, bevor sie sich bei Ihrem Stufenleiter „Henning“ für die väterlich fürsorgliche Betreuung während der Zeit in der Oberstufe bedankten. Dieser stellte in seiner Schlussansprache dann auch heraus, wie sehr er die Arbeit mit der Stufe und die einzelnen Mitglieder der Stufe geschätzt habe. Für ihn sei es eine großartige gemeinsame Zeit gewesen. Er wünschte seinen ehemaligen Schützlingen auf ihrem weiteren Weg alles Gute und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass man sich auch in Zukunft bei den jährlichen Sommerfesten wieder sehen werde.
Zu Einspielern der von den Abiturientinnen und Abiturienten gewählten Musikstücke schritten die Abiturientinnen und Abiturienten dann manchmal gemessenen, mal selbstbewusst forschen Schrittes zur Übergabe der Abiturzeugnisse. Einige von Ihnen waren Schon zuvor vom Schulleiter auf die Bühne gebeten worden, damit er Ihnen die Auszeichnung wissenschaftlicher Fachgesellschaften übergeben konnte: der Buchpreis des Vereins Deutsche Sprache für das beste Abitur im Fach Deutsch für Elli Schmidt, die Auszeichnungsurkunde der Deutschen Philosophischen Vereinigung an Theresa Lennartz, den Buchpreis der Deutschen Mathematiker Vereinigung jeweils an Christine Meyer und Elli Schmidt.
Besonders freute es Schulleiter Jöbkes, wie in jedem Jahr diejenigen mit einem kleinen Präsent und einer Auszeichnungs-Urkunde auszustatten, die sich über lange Zeit gänzlich losgelöst von Unterricht und schulischen Pflichten für die Schule eingesetzt und Dienst für die Schulgemeinschaft verrichtet hatten. In diesem Jahr waren es Peter Geschwind, Torben Hörnchen, Philipp Konrad und Leon Radschibajev, die neben der Auszeichnungs-Urkunde einen mit „Wein“-Gummi gefüllten Mug mit dem Logo der Schule erhielten.
Alle, die daran mitgewirkt haben, dass die Schullaufbahn zum Ziel geführt werden konnte, sprach der Schulleiter einen besonderen Dank und für das Engagement seine Hochachtung aus. Er bedankte sich auch noch einmal ausdrücklich bei der Gemeinde Hellenthal, die die Grenzlandhalle zur Verfügung gestellt hat, was nach Vorkommnissen im Herbst im Zusammenhang mit der Oberstufenparty einer anderen Schule des Tales, bei denen es verstörend sich verhaltende externe Gäste gegeben hatte, die einfach jedwede Kinderstube hatten vermissen lassen, nicht selbstverständlich war.
Die Schulgemeinschaft des JSG gratuliert ganz herzlich zum Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife: Thalia Abel, Maria Balatsouras, Katrin Brauckmann , Benjamin Conrads, Hannah Dederichs, Laura Esser, Peter Geschwind, Justin Geuer, Ida Giefer, Denis Gusalic, Bleart Heda, Josephine Herne, Torben Hörnchen, Roman Jaroszewski, Katharina Jöbkes, Lasse Joswig, Philipp Konrad, Andreas Krohn, Sebastian Kunstmann, Theresa Lennartz, Bianca Lenzen, Michelle Lomberg, Christine Meyer, Reem Muhammed, Paula Nelles, Yannik Pütz, Leon Radschibajev, Paul Röhl, Anna Rüsgen, David Sabaczuk, Elli Schmidt, Vivien Schütte, Miguel Serafin, Paula Zillikens.