Nach langer Corona Pause nutzte die Fachschaft Französisch des Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasiums Schleiden den Freitag nach Fronleichnam, um den europäischen Gedanken ganz hautnah in Brüssel zu erleben. Finanziert wurde die Fahrt durch das Programm „Ankommen nach Corona“, denn das echte Spracherlebnis im französischsprachigen Ausland ist zum Vertiefen der Sprachkenntnisse unerlässlich. Auf dem Ganztagesausflug ging es mit 30 Schülerinnen und Schülern der Französischklassen 9 und EF zunächst ins moderne Europaviertel der belgischen Hauptstadt. Nach einem Blick ins Parlament wurde es gleich spannend im Haus der europäischen Geschichte: Die Schülerinnen und Schüler bestaunten die Automodelle der 50er, die das neue Zusammenwachsen Europas auch durch Urlaub erlebbar machen und guckten sich um in den Neubaumodellen der kriegszerstörten Großstädte. Sie erfuhren auch die Krisen und Chancen Europas in Bild- und Videodokumentationen mitsamt der ernsten Themen wie Terror oder das Ringen um Demokratie in den Mitgliedsstaaten. Durch die Gestaltung des Museums mit interaktiven Tablets für jeden Besucher konnte alles individuell vertieft werden.
Nach kurzer Pause ging es dann zum Besucherzentrum des Europaparlaments selbst. Im Parlamentarium konnten die Schülerinnen und Schüler die aktuelle Zusammensetzung des Parlaments mit Legofiguren erfahren, Arbeitsfelder und Aussagen der jetzigen Mitglieder verfolgen und vor allem ihre eigenen Wünsche für Europa formulieren. Auf einer Videowand wurden sie mit einem Selfie der Verfasserinnen gleich veröffentlicht. Wünsche an Europa formulierten die Schülerinnen und Schüler gerne, besonders wichtig war ihnen der Friede aber auch das Eintreten für Frauenrechte und der Kampf gegen Homophobie. Bei heißem Sommerwetter war der klimatisierte Museumsbesuch insgesamt sehr angenehm.
Etwas bunter wurde es danach im „Musée de la bande dessinée belge“, dem Comicmuseum in Brüssel. Dort warteten die Schlümpfe, aber auch andere berühmte Comichelden wie Tim und Struppi, Astérix und Lucky Luke auf die jungen Besucher. Mit den passenden Souvenirs ausgestattet ging es dann noch in die Brüsseler Altstadt, wo neben den Sehenswürdigkeiten auch die belgischen Köstlichkeiten wie Pralinen, Waffeln und Pommes Frites erkundet wurden. Nebenher zeigte der ortskundige Busfahrer noch die Botschaftsmeile und den Königspalast. So viel erstrahlte nun im renovierten Glanz und die Schülerinnen und Schüler waren sich einig, dass Brüssel nicht nur viel zu bieten hat, sondern auch einfach wunderschön ist.
Mit vielen lebendigen Eindrücken und einem positiven Europagefühl kehrte die Reisegruppe am späten Abend wieder nach Schleiden zurück. Ein großer Dank auch an den Förderverein SLEIDANIA und an die Organisatorinnen, die dieses erstmalige Angebot der Fachschaft Französisch möglich gemacht haben. (Text: Heike Schumacher)