Projektkurs gestaltet Gottesdienst zum Holocaust-Gedenktag

JSG Sozialgenial-Projektkurs erinnert am Internationalen Holocaust-Gedenktag in einem ökumenischen Gottesdienst an ehemalige jüdische Mitschülerinnen und Mitschüler

Den internationalen Holocaust-Gedenktag zum Andenken an alle Opfer des Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz nehmen die Projektkursschülerinnen und -schüler der Jahrgangsstufe 11 des JSG unter der Leitung von Heike Schumacher und Angelika Schmitz zum Anlass, um gemeinsam mit Pfarrer Oliver Joswig und Diakon Klaus Hövel einen ökumenischen Gottesdienst am 27.1.2024 um 18:00 Uhr in der Evangelischen Kirche in Hellenthal zu gestalten.

Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen die jüdischen Schülerinnen und Schüler, die erst gemeinsam mit den evangelischen Kindern zur Volksschule gingen oder das Städtische Realprogymnasium in Schleiden besuchten, bevor sie von den Nazis gewaltsam aus der Schulgemeinschaft gerissen wurden. Ihre Schicksale wurden von den Schülerinnen und Schülern des Sozialgenial-Projektkurses aufgearbeitet. Sie erforschten den Lebensweg der drei Brüder Erich, Richard und Oskar Kaufmann, die allesamt Schüler der Vorgängerschule des JSG waren und im Holocaust ermordet bzw. zur Flucht nach Brasilien gezwungen wurden. Die Aufarbeitung dieser Schicksale besonders auch für die WDR Stolperstein App wurde gerade als Sozialgenial-Projekt des Monats November mit einem Preis gewürdigt.

Auch das Schicksal des jüdischen Mädchens Hanna Flora Zack wird vorgestellt. Sie wurde mit sieben Jahren durch den Kindertransport nach England gerettet, verlor aber ihre gesamte Familie im Holocaust. Sie erzählt davon als knapp 80-Jährige in einem Film, den 2013 ebenfalls ein Projektkurs des JSG als Film „gegen das Vergessen“ gedreht hatte. Mit Bildern und Zeitdokumenten wird im Gottesdienst an sie erinnert, um ein Zeichen gegen jede Form der Ausgrenzung und des Rassismus heute zu setzen.

Auch die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes ist etwas Besonderes: Organist Axel Wilberg, auch Lehrer am JSG, wird jüdische Orgelmusik des 19.Jahrhunderts spielen. Eigentlich war die Orgel im Synagogengottesdienst nicht vertreten, bis sie in der Reformbewegung des Judentums Einzug in die großen Synagogen in Deutschland hielt. Eigens für die Synagoge komponierte Orgelmusik ist etwas Seltenes und ist heute kaum zu hören. Axel Wilberg hat einige Stücke ausgewählt, die den Gottesdienst untermalen werden.

Im Anschluss an den Gottesdienst präsentiert der Arbeitskreis JudiT.H („Juden im Tal Hellenthal“) seine jüngst überarbeitete Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ im Evangelischen Gemeindehaus.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!     

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