Nach einer coronabedingten kulturellen Durststrecke im letzten Jahr zeichnete sich zu Anfang des Schuljahres ab, dass unter entsprechenden Hygieneauflagen Veranstaltungen wieder möglich sein werden. Die Musikkurse der EF, Q1 und Q2 des Johannes-Sturmius-Gymnasiums nutzten am 5. November die Gelegenheit für einen Konzertbesuch in der Kölner Philharmonie. Schulleiter Georg Jöbkes und die Musiklehrer Kamila Gänsler-Thomas und Axel Wilberg begleiteten die Fahrt.
Mit dem gecharterten Bus der Firma Dardenne ging es gut gelaunt in Schleiden los. Bei der großzügig kalkulierten Zeitplanung reichte es dann noch für ein Getränk in der Kölner Innenstadt. Die festliche Stimmung im Saal nahm alle sofort gefangen. Auf dem Programm standen zwei sinfonische Dichtungen von Richard Strauss (“Till Eulenspiegel” und “Ein Heldenleben”) und ein Konzert für zwei Klaviere und Orchester von Wolfgang Amadée Mozart.
Das WDR-Orchester und Leitung des Chefdirigenten Cristian Mâcelaru spielte mit frischem Tempo und unmittelbarer hörbarer Freude darüber, dass wieder Konzerte vor Publikum möglich sind. Die sinfonische Dichtung “Till Eulenspiegels lustige Streiche” beschreibt in schillernden Farben die Streiche und Abenteuer des berühmten Schelmen bis hin zu seiner Verurteilung und Hinrichtung. Die opulente Instrumentierung und der reichhaltige Einsatz des Schlagwerkes boten auch eine ganze Menge optische Anreize auf der Bühne. Für die Schülerinnen und Schüler der Q1 und Q2 schloss das Stück an die Unterrichtsreihe “Programmmusik” an, die in den aktuellen Abiturvorgaben vorgeschrieben ist. Durch die Vorbereitung im Unterricht blieben die einzelnen Stationen wie der Ritt über den Markt und die Predigt, die Till in der Kirche hält, gut nachvollziehbar. Die Jahrgangstufe EF arbeitet gerade an einer Unterrichtsreihe zur Gattung des Instrumentalkonzerts und kam bei Mozart auf ihre Kosten. Die beiden jungen Pianisten Artur und Lucas Jussen beeindruckten durch perfektes Zusammenspiel an den beiden Klavieren. Nach der Pause war die zweite, umfangreiche sinfonische Dichtung “Ein Heldenleben” zu hören. Im Gegensatz zu “Till Eulenspiegel” gab es hier die eine oder andere Länge. Das inzwischen hervorragend warm gespielte Orchester gab sein Bestes, um die eine oder andere kompositorische Schwäche wettzumachen. Insbesondere der Konzertmeister erntete mit virtuosen Geigensoli verdienten Applaus.
Der schöne Konzertabend, der mit der pünktlichen Rückkehr gegen Mitternacht endete, wird allen Teilnehmern sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Text: Axel Wilberg, JSG Schleiden
Fotos: Kamila Gänsler-Thomas