Spanisch als neu einsetzende Fremdsprache in der Oberstufe ist am JSG nun schon seit 2019 fest etabliert und führt zu guten Ergebnissen beim Abitur. Aber es ist immer schwierig, einen Kontakt zu Muttersprachlern herzustellen, muss man doch sehr weit fahren oder auch fliegen, um z.B. nach Valencia zu kommen, Ziel der ersten Studienreise der Fachschaft Spanisch 2020.
Jetzt gab es die einmalige Gelegenheit, echte Spanier kennenzulernen bzw. echte Basken! Mari Recalde aus Lumbier, einem Bergdorf im Baskenland nahe Pamplona, kam für einen Tag zusammen mit seiner deutschen Frau Sonja ans Städtische Johannes-Sturmius-Gymnasium, um mit allen sechs Spanischkursen der Oberstufe über seine Heimat und die Sprachensituation dort zu sprechen. Spanischlehrerin Heike Schumacher hatte ihre Kontakte aus dem Spanischstudium aktiviert und ihre Freunde ans JSG eingeladen.
In einem kurzen Vortrag auf Spanisch erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass das Baskische die älteste Sprache Europas ist, ohne Verwandtschaft mit irgendeiner anderen indoeuropäischen Sprache und dass es nach der Unterdrückung unter dem Diktator Franco nun einen Aufschwung in Spanien erlebe.
Die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (Klasse 10), die erst ein halbes Jahr Spanisch gelernt haben, hatten mit ihrer Lehrerin Maria Marioth-Wirtz Interviewfragen vorbereitet.
Da durfte natürlich die Bekennerfrage nicht fehlen, von welchem Fußballclub der spanische Gast begeistert sei, Madrid oder Barcelona oder welche Lieblingsspieler er habe. Mari Recalde zeigte sich beeindruckt, wieviel die Schülerinnen und Schüler schon verstehen und auch fragen können. Die Schüler der fortgeschritteneren Kurse konnten dabei auf ihr Vorwissen zurückgreifen, ist der Status der Regionalsprachen und die Regionengliederung Spaniens ja auch verpflichtendes Abiturthema im Spanischunterricht. Aber nun auch echtes Baskisch zu lernen, war schon etwas Besonderes: „Kaixo!“ (Hallo) und „Agur“ (Tschüss) tönte es bald neben dem Spanischen aus den Schüler:innenmündern.
Die zwei Abiturkurse Spanisch mit Lehrerin Heike Schumacher übten besonders auch das Sprechen mit einem Muttersprachler, denn das brauchen sie ja für die mündliche Abiturprüfung im Juni. Besondere Herausforderung war die Originalsprechgeschwindigkeit des Gastes: Spanisch gilt als die Sprache, die mit am schnellsten in der Welt gesprochen wird! Abgerundet wurde die Begegnung mit einigen Fotos zu den Schönheiten des Baskenlandes mit den Städten Bilbao, Pamplona und San Sebastián.
Da Mari Recalde nun einen Großteil des Jahres auch in Aachen lebt, wird es bestimmt nicht die letzte Begegnung sein, die am JSG stattfinden wird. In der Zwischenzeit werden im Unterricht auch mal spanische Gerichte in der neuen Lehrküche gekocht und gebacken, Tortilla und Mandelkuchen nach Originalrezepten gab es zum Beispiel kurz vor Weihnachten. Die Schülerinnen und Schüler trainieren eifrig, damit sie beim nächsten Mal ihre Gäste noch besser verstehen können! ¡Muchas gracias, Mari y Sonja!